Fachtagung, 2008
Förderprojekt. Geförderte Einrichtung: DFG-VK Bildungswerk NRW
Der Krieg in Afghanistan weitet sich immer mehr aus. Auch die deutsche Regierung gibt zu, dass die Sicherheitslage am Hindukusch sich weiter verschlechtert habe. Die Friedensbewegung fordert – nicht erst seit diesen Ereignissen – eine rein Zivile Konfliktbearbeitung für Afghanistan. Bei den entwicklungspolitischen Organisationen und in der Friedensbewegung sehen viele Menschen prinzipiell positiven Projekte der Hilfe für die Menschen in Afghanistan durch die Ausweitung des Krieges gefährdet. Doch können viele sich die Fortführung der Projekte nach einem Abzug der westlichen Truppen auch nicht vorstellen, da sie einen dann folgenden Bürgerkrieg mit ebenfalls schlimmen Folgen für das Land befürchten. Kann hier die Zivile Konfliktbearbeitung Alternativen aufzeigen und den Weg aus der Sackgasse zeigen? „Wesentliche Akteure der NATO setzen aus vielerlei Gründen auf militärisches Vorgehen, auch wenn dadurch eine friedliche Lösung offenbar in immer weitere Ferne rückt. Die zivile Strategie für Afghanistan (…) muss ihren Ansatz mit ihrem übergreifenden Ziel verbinden, militärische Interventionspolitik zurückzudrängen und zivile Konfliktbearbeitung zur gängigen Praxis werden zu lassen.“ So beschreibt Prof. Andreas Buro die Ziele einer Zivilen Konfliktbearbeitung für Afghanistan. Die Tagung in Köln informierte über die Situation der Entwicklungshilfe und zivilen Friedensförderung in Afghanistan, die Probleme durch den Kriegseinsatz der Bundeswehr und über alternative Möglichkeiten einer Friedenslösung für Afghanistan. Herbert Sahlmann, ehemaliger Entwicklungsbeauftragter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für Nord-Afghanistan, sprach über die Situation in Afghanistan. Prof. Dr. Andreas Buro, eine der prominenten Persönlichkeiten der Friedensbewegung und diesjähriger Preisträger des Aachener Friedenspreises, stellte Ansätze und Möglichkeiten der Zivilen Konfliktbearbeitung am Beispiel Afghanistan vor.