Kunst- und Medienpreis 2006

Bertha-von-Suttner-Kunst- und Medienpreis,
Kooperationsprojekt, 2006.
Projektpartner: DFG-VK Bundesverband

Im großen Saal des Oekohauses in Frankfurt wurde von der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und der Bertha-von-Suttner-Stiftung am 18. April 2006 der erstmals ausgelobte Bertha-von-Suttner-Kunst-& Medienpreis verliehen. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen, Jugend ehrten und unterstützen die Ausrichter mit diesem Preis Menschen, die sich intensiv – durch ihre künstlerischen und medialen Projekte, Aktionen und Werke – für Frieden und Verständigung engagieren. Der Bertha-von-Suttner-Preis versteht sich daher als aktiver Beitrag zum Aufbau einer Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit, welche die Vereinten Nationen bis in das Jahr 2010 ausgerufen haben. Schirmfrau des Preises war Frau Professorin Dr. Uta Ranke-Heinemann. Beteiligt haben sich Einzelpersonen und Gruppen, die ihre Visionen vom Frieden in Filme, Musik, Bücher, Aktionen umgesetzt haben. Drei Preise wurden vergeben: Aktion Völkerrecht – Ein symbolischer Schutzwall gegen Krieg und Gewalt Heidelberger SchülerInnen gründeten dieses Projekt im Februar 2003 angesichts des drohenden Irak-Krieges. Sie bauten zunächst in Heidelberg eine Mauer aus zusammensteckbaren Holzbausteinen. Sie ist inzwischen um die Welt gereist, war in New York bei der UNO, in Hiroshima zum 60.sten Jahrestag des Atombombenabwurfs. Jede® kann sich an der Aktion mit Unterschriften oder durch die Errichtung eines Teils der Mauer in der eigenen Stadt beteiligen. www.aktion-voelkerrecht.de Kino der Angst – Terror, Krieg und Staatskunst aus Hollywood Peter Bürger hat in der 637 Seiten umfassenden Studie über 500 in den USA produzierte Kriegsfilme untersucht. Von John Wayne und der amerikanischen Revolution über Vietnam Filme bis zum Kriegs Entertainment in heutigen Videospielen wird die Propagierung und Darstellung von Gewalt, von „Heldentum“ untersucht. Peter Bürger weist aber auch nach, wie das Pentagon in die Kino- und Videoproduktion involviert ist, wie die Filme direkt und indirekt gesteuert und finanziert werden. www.friedensbilder.de/kriegsfilme/ Ulmer Jugend für den Frieden – Ein Denkmal für Deserteure 16 Jahre lang ging der Kampf in Ulm um die Aufstellung eines Denkmals für Wehrmachtsdeserteure. Die VertreterInnen der Stadt wollten auch 60 Jahre nach dem Krieg nicht öffentlich an die Männer erinnern, die sich Hitlers Armee verweigerten. 4 junge Leute aus Ulm engagierten sich, ließen nicht locker. Deserteure seien „Feiglinge oder Verräter“, könnten einen demotivierenden Einfluss auf heutige BundeswehrsoldatInnen haben, wurde Domino, Karin, Frederike und Johanna oft entgegenhalten. Sie haben nicht aufgegeben. Erst am 19. 11. 2005 konnte das Denkmal öffentlich eingeweiht werden.