„Frieden gibt es nicht auf dem Weg der Sicherheit“

Wie der globale Süden den Krieg sieht und warum die Militarisierung der Politik keine Lösung ist

Eine von der Bertha-von-Suttner-Stiftung geförderte Veranstaltung des Institut für Theologie und Politik (Münster)

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Podium auf dem evangelischen Kirchentag in Nürnberg mit Rita Segato (Argentinien), Sandiswa Lerato Kobe (Südafrika), Michael Ramminger (ITP) am Freitag, den 9. Juni 2023, um 19 Uhr

Angesichts des Krieges in der Ukraine hat Bundeskanzler Scholz von der Notwendigkeit einer „Zeitenwende“ gesprochen. Wir sehen darin eine Abkehr von einem friedenspolitischen Denken, dass Kriege als Mittel der Politik ablehnt und für zivile Möglichkeiten der Konfliktlösung anstatt von militärischen eintritt.

In der Selbstdarstellung der westlichen Staaten als VerteidigerInnen der Menschenrechte erkennen wir eine Verschleierung der geostrategischen Interessen, die durchgesetzt werden wollen. Wir sind der festen Überzeugung, dass auf dem Wege der militärischen Verteidigung nationaler Interessen keine friedliche und gerechte Weltordnung zu erreichen ist, sondern diese nur durch internationale Dialogbemühungen, Demilitarisierung und grundlegende Veränderungen der ungerechten globalen Wirtschaftsordnung erreicht werden kann.

Daher wollen wir anlässlich des Kirchentages in Nürnberg mit VertreterInnen aus dem globalen Süden darüber diskutieren, was heute Voraussetzungen einer gerechten und friedlichen Weltordnung wären.

DiskutantInnen:

Prof. Dr. Rita Segato ist eine argentinisch-brasilianische Anthropologin und momentan eine der wichtigsten, international bekannten feministischen Theoretikerinnen Lateinamerikas. Sie lehrte als Professorin an der Universität von Brasilia sowie als Gastprofessorin an der Princeton University. Für ihr Lebenswerk und Arbeiten auf dem Gebiet der Gewalt, des Feminismus und der Menschenrechte erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen.

Dr. Sandiswa Lerato Kobe ist evangelische Theologin und Dozentin an der University of South Africa. Ihre Forschungssschwerpunkte sind Versöhnung nach der Apartheid, Black Theology und Feministische Theologie sowie dekoloniale Theologie. Sie ist außerdem Aktivistin in Sozialen Bewegungen, mit den Schwerpunkten Feminismus und Antirassismus.

Dr. Michael Ramminger gründete vor 30 Jahren das Institut für Theologie und Politik, das bis heute befreiungstheologische Bildungs- und Forschungsarbeit unabhängig der Universität betreibt. Er forscht zur Politischen Theologie, der Geschichte der Befreiungstheologie sowie zum Verhältnis von Kapitalismus und Religion. Durch zahlreiche Studienaufenthalte und intensive Kontakte zu befreiungstheologischen und politischen Gruppen und Institutionen in Lateinamerika ist er mir den dortigen Verhältnissen gut vertraut und war u.a. Gastdozent an der Universität Goiais/Brasilien.

Moderation: Cornelia Hildebrandt ist Co-Präsidentin der Stiftung transform!europe. Sie ist Diplom-Philosophin und langjährige wissenschaftliche Referentin für Parteien und soziale Bewegungen sowie für Fragen zum weltanschaulichen Dialog am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Veranstaltungsort: Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, 90429 Nürnberg

Anreise: Vom Hauptbahnhof Nürnberg mit der U-Bahn ca. 6 Minuten bis zur Haltestelle Gostenhof, dann ca. 4 Minuten zu Fuß.

Eine Veranstaltung des Instituts für Theologie und Politik und der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit der Bertha-von-Suttner-Stiftung und Kairos Europa.